Deutschland-Premiere und Vorführung von „CADence“

Herzinfarkte gehören weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Die meisten Infarkte treten ohne jegliche Vorwarnung auf, verlaufen in einem Drittel der Fälle aber immer noch tödlich. Die Früherkennung ist damit nach wie vor entscheidend, um gefährdete Menschen rechtzeitig zu identifizieren und mit präventiven Maßnahmen zu schützen.

Kein Wunder also, dass sich in der (Früh-)Erkennung von Herz-Kreislaufkrankheiten ein breites Spektrum an Diagnosemethoden entwickelt hat.  Im einfachsten Fall werden Fragebögen eingesetzt, mit deren Hilfe das Herzinfarkt-Risiko statistisch berechnet werden kann. Es ist jedoch mittlerweile bekannt, dass damit das eigentliche Risiko oft über- oder unterschätzt wird. Weitere Möglichkeiten zur Risikoabschätzung nutzen die Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader, den Knöchel-Arm-Index, die Ergometrie oder die Herz-CT Untersuchung. Letztere Methode ist in der Bildgebung aktuell das bestmögliche Instrument, jedoch aufwändig, mit Strahlenexposition verbunden und teuer.

 

METHODE

Die gegenüber allen vorgenannten Untersuchungen deutlich ältere Diagnostik der Auskultation mit dem Stethoskop ist in den letzten Jahrzehnten immer mehr in den Hintergrund gerückt. Eine technische Innovation, die hochauflösende, akustische Detektion von Strömungsgeräuschen am Herz – kurz „CADence“ genannt (AUMcardio.com) - hat zu einer Renaissance dieser „alten“ Methode geführt. Erste Studienergebnisse aus den USA konnten zeigen, dass es möglich ist Gefäßverengungen der Herzkranzgefäße zu erkennen, wenn sie 50% überschreiten. Die Sensitivität entspricht damit klassischen Methoden wie dem Belastungs-EKG, der Myokardszintigrafie oder dem Stressecho.

Vorteil der wieder-entdeckten Technik ist, dass sie nicht-invasiv am ruhenden Patienten ohne Strahlenbelastung durchgeführt werden kann. Innerhalb von 5-10 Minuten werden die Herzgeräusche von 4 verschiedenen Punkten des Brustkorbes abgeleitet. In einer Online-Analyse des Klangspektrums lassen sich Turbulenzen im Koronarsystem, die bei Gefäßverengungen entstehen, detektieren. Das Ergebnis liegt bereits 5 Minuten nach Aufzeichnung vor.

 

UMSETZUNG

In der kardiologischen Praxis von Dr. Martin Laser in Nürnberg soll nun erstmals in Deutschland das CE-zertifizierte Gerät (CE 0086) im klinischen Alltag außerhalb von Studien eingesetzt werden. Dr. Laser, der selbst 3 Jahre Forschungsaufenthalt in den USA absolviert hat und bereits für mehrere innovative Präventionsprojekte national und international ausgezeichnet wurde, siehe zum Beispiel:

www.talkingeyes-and-more.de
www.kampf-dem-herzinfarkt.de

konnte durch seine derzeitige Tätigkeit im Directors Board des renommierten Herz-Forschungs-Institutes „CV Path“ in Washington den Kontakt zu den Entwicklern von CADence herstellen.

Der Einsatz ist zunächst bei Patienten mit Brustschmerzen und mindestens 2 kardiovaskulären Risikofaktoren, wie Hypteronie, Diabetes, Cholesterin, Nikotin oder positive Familienanamnese, geplant, die sich zur kardiologischen Routinediagnostik vorstellen. Damit können die Ergebnisse von CADence in ihrer Treffsicherheit weiter evaluiert werden. Wegen der geringen Kosten, einfachen Anwendung und minimalen Gefährdung des Patienten (z. B. keinerlei Strahlenbelastung) ist später sicher auch ein Einsatz zum „Screening“ bei Patienten mit weniger Risikofaktoren denkbar.

Sollte sich die vielversprechende Innovation auch im Praxisalltag bewähren, wäre dies die Geburtsstunde eines bahnbrechenden Diagnosetools zur Früherkennung von herzinfarktgefährdeten Menschen.

Lesen Sie sich hier den vollständigen Artikel durch: CADence - ein neuer diagnostischer Ansatz zur Infarktvorsorge