Gesundheitspolitischer Austausch mit Staatsminister Klaus Holetschek

Vorsorge ist immer besser als Nachsorge

Dr. Martin Laser, Internist und Kardiologe an der Parcside Kardiologie Nürnberg war an einem gesundheitspolitischer Austausch bezüglich der Herzinfarktvorsorge mit unserem Herz-CT zu Gast, an dem Barbara Regitz, Staatsminister Klaus Holetschek, MdL und Ministerialrat Dr. Thomas Vießmann vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege teilnahmen.

treffen staatsminister

von links: Staatsminister Klaus Holetschek, MdL, Dr. Martin Laser, Dr. Thomas Vießmann, Barbara Regitz, MdL Foto: privat

 

Dr. Laser führte die Runde in die Thematik ein: Das akute und chronische Koronarsyndrom mit Herzinfarkt und plötzlichem Herztod ist seit Jahrzehnten Todesursache Nr. 1 in Bayern und den Industrienationen weltweit. Bisherige Präventionsmaßnahmen (Aufklärung, Lebensstiländerung etc.) haben keinen signifikanten Effekt auf die Reduktion der Todesfälle gezeigt. Neueste Studienergebnisse (Bergström und andere 2021) konnten zeigen, dass sich bereits bei über 40% der gesunden Allgemeinbevölkerung (Altersgruppe 50-64 Jahre) Verkalkungen an den Herzkranzgefäßen nachweisen lassen, der Ursache für Herzinfarkt und plötzlichen Herztod. Verkalkungen der Herzgefäße lassen sich nur mit dem Herz-CT nachweisen. Ein „Screening“ der Bevölkerung mit dem Herz-CT (=Kalkscore-Untersuchung ohne Kontrastmittel) sollte es erlauben gefährdete Personen frühzeitig zu erkennen und einer medikamentösen Prophylaxe zukommen zu lassen. Damit wäre es erstmals möglich,  durch gezielte, frühzeitige Behandlung der Betroffenen Herzinfarkte zu verhindern.

Das Konzept von Dr. Laser lässt sich wie folgt kurz zusammenfassen:

1. minimale Strahlendosis/Kalkscore-Untersuchung (entspricht einem Interkontinental-Flug)

2. geringe Untersuchungskosten

3. minimale medikamentöse Therapiekosten bei auffälligem Befund (ca. 5 Cent/Tag)

4. Verhinderung der Volkskrankheit Nr. 1 mit entsprechenden Einsparungen (KH-Kosten, Arbeitsausfall, Reha-Kosten etc.)

 

Dr. Laser schlug gezielte Maßnahmen zur Umsetzung vor:

  1. Kalkscore als Vorsorge in Bayern mit den gesetzlichen Kassen anzuregen über z.B. Selektivverträge
  2. Prüfung der Voraussetzungen zur Genehmigung des Herz-CTs (Kalkscore) als Screening-Untersuchung
  3. Einführung eines „Kalkscore-Screenings“ als Vorsorgeuntersuchung für alle beschwerdefreien Patienten, z.B. Männer ab 45 Jahren, Frauen ab 55 Jahren, ähnlich Brustkrebs-Screening z.B. als Pilotprojekt.

Der Minister sagte zu, das Konzept von Dr. Laser in seinem Haus eingehend prüfen zu lassen. Barbara Regitz betonte, dass sie dieses Screening als Vorsorgeuntersuchung für effizient und daher besonders wichtig erachte. „Vorsorge und damit Krankheiten zu verhindern, ist immer besser als Nachsorge. Ziel ist, unsere Bevölkerung entsprechend zu schützen.“